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Praxistipp: Daten + Journalismus – ein Meetup mit Daniel Goldberg vom Bundesamt für Statistik

Daten sind das neue Gold – speziell für Journalistinnen und Journalisten. Einen der grössten Schätze bietet das Bundesamt für Statistik (BfS). Daniel Goldberg erklärt im SFJ-Meetup vom 30. November, wie man die Datenschätze des BfS für die journalistische Arbeit nutzt. Im Kurzinterview erklärt er, was die Teilnehmenden im Meetup erwartet und wie sich die Arbeit mit Daten verändert hat.

Interview: George Sarpong, Vorstand Bildung, SFJ

SFJ: Sie erläutern den Teilnehmenden am SFJ-Meetup vom 30. November, wie man die Daten des Bundesamts für Statistik (BfS) für journalistische Arbeiten nutzt. Was dürfen wir im Meetup erwarten?
Daniel Goldberg: Wir geben den Teilnehmenden einen kurzen Überblick ins Bundesamt für Statistik, seine Aufgaben und sein Datenangebot. Es werden die Themenbereiche und die verschiedenen Dateiformate vorgestellt, in denen Daten zur Verfügung stehen. Dazu gehören auch spezielle interaktive Datenapplikationen, in denen Benutzer die gewünschten Daten selber zusammenstellen können. Zur Übung mit diesen Applikationen werden im letzten Teil des Workshops ein paar Aufgaben gestellt, die von den Teilnehmenden, gegebenenfalls mit Unterstützung von mir, bearbeitet werden können.

Daten werden für Journalistinnen und Journalisten immer wichtiger. Welches sind die häufigsten Herausforderungen, denen Journalistinnen und Journalisten bei der Interpretation von statistischen Daten begegnen, und welche Ressourcen bietet das Bundesamt für Statistik, um diese Herausforderungen zu bewältigen?
Die wichtigsten Herausforderungen für die Medienschaffenden, wie auch für andere interessierte Benutzer, sind in erster Linie, das sich Zurechtfinden in den verschiedenen statistischen Themenbereichen. Dazu gehört auch das Abschätzen, welche Daten potenziell statistisch erfassbar sind und erhoben werden, und welche nicht. Bei der Interpretation der Daten steht vor allem im Vordergrund, diese einzuordnen in einen gesellschaftlichen Zusammenhang und eine zeitliche Entwicklung.

Können Sie ein Beispiel nennen?
Bei der Frage nach der Anzahl Universitätsabgänger in verschieden Berufszweigen gilt es etwa zu berücksichtigen, wie sich das Bildungssystem verändert hat, das Profil der verschiedenen Berufe sowie die Bevölkerungszusammensetzung. Das Allerwichtigste bei der Interpretation der Daten ist ein genaues Studium der zugrundeliegenden Erhebung und der gestellten Fragen. Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht im Statistikportal eine Beschreibung sowie Methodenberichte zu diesen Erhebungen. Die Medienstelle sowie die Fachsektionen bieten zudem den Medienschaffenden spezifische Unterstützung bei der Datensuche und bei Verständnisschwierigkeiten.

Sie haben Studierende des Datenjournalismus am Medienausbildungszentrum MAZ ausgebildet. Wie hat sich der journalistische Umgang mit Daten in den letzten Jahren entwickelt?
Der journalistische Umgang mit Daten hat sich in den letzten Jahren verändert. Die Journalisten – aber nicht nur sie! – haben sich gewandelt von passiven Konsumenten von vorgefertigten Datendarstellungen zu aktiven und selbständigen Benutzern und Bearbeitern von Daten. Ein Teil der Medienschaffenden haben sich weitergebildet in Richtung Datenjournalismus, haben zum Teil das Know-how erworben für die Datenweiterverarbeitung über geeignete Software. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, haben wir von Seiten der Datenproduzenten im Laufe der Jahre einerseits immer mehr Daten in mehr Themenbereichen angeboten, und stellen andererseits vermehrt einfache Datensätze in nicht gelayouteten Datenformaten zur Verfügung, etwa als CSV, JSON oder Datenwürfel. Für diese Datensätze gibt es Datenschnittstellen (APIs) für einen automatisierten Zugriff, und die Möglichkeit, diese über Datenbearbeitungsprogramme wie Python oder R zu bearbeiten.

Zur Person

Daniel Goldberg ist studierter Sprachwissenschaftler, hat aber auch einige Semester Mathematik studiert. Seit 2001 ist er im BfS tätig, vor allem im Bereich der Datendiffusion, wo er speziell verantwortlich für die Bereitstellung von multidimensionalen Datenwürfeln zeichnet, die in der Online-Datenbank STAT-TAB angeboten werden: www.pxweb.bfs.admin.ch

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