Besuch in der Smartphone-Klinik
Der März-Leuenstamm führte nach Dietlikon in die Zentrale der iKlinik. Dort liegt das europäische Zentrum des vom Sri-Lankischen Flüchtling Jonathan Mariampillai 2007 gegründeten Smarthone-Reparatur-Ladens. Inzwischen ist die Firma an 40 Standorten ansässig und seit letztem Herbst in neuen Händen. Besitzerin ist nun die MSS Holding von Gründer und CEO Andreas Buhl und dessen Bruder Oliver. Sie besitzt Firmen, die unter anderem im Handygeschäft und im Schadens- und Versicherungsbereich tätig sind.
Von Pete Mijnssen (Text und Fotos)
Die beiden Brüder Buhl und Mariampillai haben sich die Zeit genommen, der interessierten Schar den Betrieb zu zeigen (und anschliessend zu einem Imbiss einzuladen). Oliver Buhl erläutert die Geschichte, Mariampillai erzählt, wie er als Flüchtling vor zwölf Jahren begann, die ersten Smartphones zu reparieren – ohne Vorkenntnisse, aber mit einem «geschickten Händchen», wie sich die Besucherinnen und Besucher später selber überzeugen können. Eine geschickte Hand hatte er auch geschäftlich: vor zehn Jahren wurde der erste Laden in Zürich-Wiedikon eröffnet, weitere folgten in rascher Abfolge. Von den nun 40 Läden sind fünf Apple-zertifzierte Shops. Die von iPhone – in iKlinik umbenannte Firma hat sich auf Vor Ort-Schnellreparaturen aller Marken spezialisiert und arbeitet eng mit Salt zusammen. Ein Geschäftsmodell, das offenbar bestens rentiert. «Unser Geschäft funktioniert solange, als Smartphones nicht billiger werden», sagt Oliver Buhl lachend. Tatsächlich wollen die 10 Millionen Schweizer Smartphones-Besitzer im Falle eines Bruchs oder Defekts möglichst rasch jeweils wieder ein funktionierendes Gerät haben und sind bereit, dafür auch mal tief in die Tasche zu greifen. Eine transparente Preisliste zeigt die Reparaturkosten für alle in der Schweiz verkauften Geräte auf. Dennoch sind es die drei grossen Apple, Samsung und Huawei – die alleine 94% des Marktes abdecken. Ein gutes Geschäft also, der auf Schadens- und Versicherungsbereich spezialisierten MSS Holding war der Deal offenbar einen zweistelligen Millionenbetrag wert, wie die «Bilanz» schätzte (über den Verkaufspreis hatten die Parteien Stillschweigen vereinbart). Bis Ende September 2019 führt Mariampillai die Firma weiter. Was danach kommt, lässt er noch offen.