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Von Krisen und Brückenbauern

Von Krisen und Brückenbauern

Ende Februar lehnte das Stimmvolk das Mediengesetz ab. Was hat sich seither getan? Ein Blick auf die Schweizer Medienlandschaft von Pete Mijnssen

Vorab: Das Nein zum Mediengesetz hat bis anhin kein einziges Problem gelöst. Vielmehr sind die verschiedenen Akteure nun daran, die unbestrittenen Punkte des Pakets zu sichern und umzusetzen. So erhalten etwa Ausbildungszentren wie das MAZ in Luzern, die Ringierschule und andere Institutionen etwas mehr finanzielle Unterstützung, wie auch für die Online-Medien. Generell herrscht nach dem Verdikt aber noch immer Ratlosigkeit, wohin der Dampfer «Medien Schweiz» steuern soll. Sicher ist im Moment nur, dass die Gegnerschaft der SRG ihre Halbierungsinititative vorantreibt. Man erinnert sich: die No Billag-Initiative aus dem gleichen Umfeld erlitt zwar vor vier Jahren mit 71,6% Nein deutlich Schiffbruch, aber die SRG selber hat seither mit einem Restrukturierungs- und Sparprogramm viel dazu beigetragen, den Glauben an den Service Public zu unterminieren.
 
Angriff auf die Pressefreiheit
Weitere politische Vorstösse zur Einschränkung der Medien sind im Gange. So wehrte sich der Verband Schweizer Medien VSM kürzlich in einer breiten Allianz mit Medien-Organisationen gegen eine Schwächung der Pressefreiheit, welche vom Parlament beschlossen worden war. Die Schweizer Medienlandschaft ist zwar nach wie vor weit weg von einem «Mainstream-Einheitsbrei», wie es Kritiker gerne behaupten. Aber sie bleibt unruhig. So gehen alle Anteile der Zürichsee-Gruppe auf Anfang 2023 an das Ostschweizer Medienunternehmen Galledia. Dieses ist auf Fachmedien spezialisiert und wird seine Position für Verbands- und Verlagsdienstleistungen weiter ausbauen. Was das für die Fachmedien heisst, bleibt abzuwarten. Jedenfalls ist es ein Zuwachs für die Ostschweizer Medienlandschaft.
 
Masüger, der Brückenbauer?
Beim kürzlichen Wechsel an der Spitze des Verlegerverbandes geht es von Zürich nach Graubünden, wo Pietro Supino den Stab an Andrea Masüger übergab. Dieser kommt von Lebruments Somedia, wo er vierzig Jahre lang die interne Ochsentour vom Journalisten zum Chefredaktor und Publizistischen Direktor und zuletzt zum CEO absolvierte. In seiner Antrittsrede am VSM-Jahrestreffen versprach er, ein Brückenbauer sein zu wollen. Das können die Medienbranche und generell wir alle zur Zeit gut gebrauchen. Dabei wünschen wir ihm viel Erfolg.

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